Rudolf Henz

österreichischer Schriftsteller; Programmdirektor des Österreichischen Rundfunks 1945-1957; schrieb Gedichte, Romane, Dramen, Hör- und Fernsehspiele, Sachbücher

* 10. Mai 1897 Göpfritz a. d. Wild

† 12. Februar 1987 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 14/1987

vom 23. März 1987

Wirken

Rudolf Henz stammte aus Niederösterreich und war der Sohn eines Volksschullehrers. Ursprünglich zum Priester bestimmt, besuchte er das Gymnasium in Hollabrunn und bezog die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Als junger Offizier stand er dann mit einem Bosniakenregiment 19151918 an der Front.

Nach Kriegsende studierte H. Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo er 1923 mit der Arbeit "Die Landschaftsdarstellung bei Jean Paul" zum Dr. phil. promovierte. Längere Jahre war er dann in der Volksbildung tätig und arbeitete als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen. Von 1931-38 ist er zuerst als wissenschaftlicher Leiter und dann als Direktor der Rundfunkgesellschaft RAVAG tätig gewesen. Er gehörte so zu den Rundfunkpionieren Österreichs und führte u.a. den Schulfunk und die geistliche Stunde ein. In seiner politischen Einstellung konservativ geprägt war er vor 1938 eine Führungsfigur bei der "Vaterländischen Front", propagierte den Ständestaat und war der Dichter des Dollfuß-Liedes.

Nach dem Anschluß Österreichs an das Reich (1938) verlor er seine Funktionen und bestritt seinen ...